Wenn die Bronx die Geburtsstätte der Hip-Hop Kultur ist, dann war die Subway in den Anfangsjahren ihre Lebensader. Die ersten Graffitiwriter begannen hier ihr Werk. Mit den Zügen verbreitete sich auch die Kunst, alle konnten sie sehen. Die Kids hatten endlich ihre Stimme gefunden, andere benutzten dafür das Breaken, das Mic oder die Turntables.
Natürlich fand die neue Kunstform nicht bei allen Menschen in der Metropole Anklang. Große Teile der Stadt waren heruntergekommen, da bildeten die Wägen der Subway keine Ausnahme. Von Anfang der 1970er bis zum Jahre 1989, als die letzten bemalten Züge ausrangiert wurden, war wirklich alles vollgetaggt. Für die Behörden war es ein echtes Problem, sie rufen zum Kampf gegen Graffiti auf. Mehr Polizisten und Guardian Angels genannte Wachen wurden eingestellt.
Über diese spannende Zeit gab es schon etliche Reportagen, allen voran die Fotoarbeiten von Martha Cooper und Henry Chalfant, die 1984 ihr „Subway Art“ veröffentlichten. Mit „Hell On Wheels“ erscheint nun ein neuer Bildband aus dieser Ära. Der Schweizer Fotograf Willy Spiller arbeitete damals in New York und hielt auf dem Weg in der Subway das Lebensgefühl fest. Entstanden sind die packenden Fotos zwischen 1977 und 1984, bevor das große Clean Train Movement begann.
Der Band erscheint als Hardcover mit 120 Seiten und einem Vorwort von Tobia Bezzola im Sturm & Drang Verlag. Die erste Auflage ist leider schon vergriffen.
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