Welcome 2 fukin Reality (aus BACKSPIN Mag #114)

Ich möchte noch kurz auf zwei Randgruppen im Rap zu sprechen kommen. Heutzutage gibt es etliche Rapper mit den verschiedensten Stilen, ohne dass es ein Problem zu sein scheint. Dennoch scheinen Frauen und schwule Rapper immer noch außen vor zu stehen. Woran liegt das eurer Meinung nach und glaubt ihr, dass sich das irgendwann ändern wird?

El-P: Ich bin kein verdammter Botschafter für Hip-Hop (beide lachen). Ich habe keine Ahnung von weiblichen oder schwulen MCs. Ich mache nur die Musik, ich habe keine Antwort darauf.

Killer Mike: Wenn wir uns jetzt persönlich gegenübersitzen würden, würde El dich vermöbeln (lacht).
El-P: Nein, ich würde bloß auf ein Schild in der Ecke des Raumes mit der Aufschrift Don’t ask me about the state of Hip-Hop verweisen (lacht).

Killer Mike: Wir sollten daraus eine allgemeine Regel machen: „Frag uns nicht nach weiblichen oder schwulen MCs, frag sie selbst.“ Wir kennen keine weiblichen oder schwulen Rapper. Wenn es mehr davon gibt, okay. Frag uns aber lieber nach Dingen, von denen wir wirklich Ahnung haben.

El-P: Der Punkt ist der: Ich habe nicht wirklich eine Meinung dazu. Ich will, dass jeder das macht, womit er glücklich ist, aber ich schwöre, ich habe keine Antwort auf die Frage. Ich weiß auch nicht mehr als du. Es ist nicht so, als wäre ich Mitglied in einer Art von Geheimgesellschaft, die alle Antworten zum Thema Hip-Hop bereithält. Ich habe meine Gedanken zum Leben an sich. Aber wenn es auf den Stand von Hip-Hop hinausläuft, dann bin ich genauso verwirrt wie du.

Killer Mike. Danke für diese Frage (lacht).


2014 hat gerade begonnen. Habt ihr irgendwelche Ziele für das Jahr, die ihr unbedingt erreichen wollt?
El-P:
Wir haben Ziele, aber wir haben genauso diese Lass-uns-mal-sehen-was-passiert-Einstellung. Wir wissen, dass wir eine neue Platte machen wollen. Dazu haben wir bereits einen Zeitplan aufgestellt. Darüber hinaus werden wir eine Tour machen. Wir lassen es ein wenig drauf ankommen, das musst du manchmal einfach tun. Wir versuchen, unseren Job zu machen und dann werden wir sehen, was passiert. Wichtig ist es für uns, die Musik und Shows zu machen, auf die wir Lust haben und die uns einfach Spaß bringen. Und natürlich wollen wir auch Geld verdienen.

Interview: Daniel Altmann

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