Thees Uhlmann (aus BACKSPIN Mag #114)

Thees Uhlmann von relativer Unschuld umgeben

Auch wenn viele Rapper hierzulande ihre musikalischen Berührungsängste abgebaut haben, ist die Szene selbst oft noch ein Universum für sich. Wie jemand auf Hip-Hop-Welt blickt, der musikalisch einem anderem Universum entstammt, das wollten wir mal von Thees Uhlmann wissen.

Thees, du hast im Rahmen des Casper-Auftritts auf dem splash! 2013 einen Gastauftritt gegeben. Ihr habt zusammen „XOXO“ gespielt. Wie war es für dich auf Deutschlands größtem Hip-Hop-Festivals?

Bis zum Auftritt war das für mich alles wahnsinnig entspannt. Ich war auf einem Festival, auf dem mich keiner kennt und bin da einfach nur als Konsument oder Ticketinhaber herumgelaufen. Ich konnte mir einfach mal eine andere Subkultur reinziehen, das war cool.

Welche Eindrücke hast du mitgenommen?

Das Publikum war wahnsinnig jung. Der Alters- durchschnitt lag bei vielleicht 20 Jahren. Das fand ich schon verrückt. Angeguckt habe ich mir zum Beispiel Tyler, the Creator – na ja, da kam alles von Band und er schrie rum. Keiner verstand ein Wort. Und dann, Holle die Waldfee, kommt der nächste Song – alles super.

Wird es von dir und Casper noch weitere Songs geben?

Die am nächsten liegende Idee wäre sicherlich gewesen, dass Casper und ich uns auf den nächsten zehn Platten gegenseitig featuren. Daraus machen wir dann in 20 Jahren ein Doppelalbum und cashen noch mal so richtig ab (lacht). Nein, alles was ich mache, ist von der relativen Unschuld umgeben. Im Sinne von: „Oh, ich mach jetzt mal ’ne Soloplatte.“ Ich hab ja vorher bei Tomte gespielt und irgendwann dachte ich: „Ach, ich mach jetzt mal ´ne Soloplatte.“ Für mich funktioniert das ganz toll. Es war also keine Excel-Tabelle, die mich das hat sagen lassen. Es war einfach so, dass ich das mal mache. Und genauso war es mit diesem Feature, die mich nun in diese Rap-Szene reingebracht hat. Das war ungeplant, ohne den Gedanken, Rap und Indie mal zusammengeführt. Das war mehr von wegen: „Ich habe ihn noch in der Kneipe getroffen und wir haben und gut verstanden.“ Zwei Tage vorher hatte ich ihn noch im Internet gesehen und gedacht: „Oha, das ist ja mit das Beste, was ich in einer langen Zeit gesehen habe.“ Und plötzlich machen wir einen Song zusammen.

 

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