Filmportale stehen wie kein anderes für die Revolutionierung unserer Fernsehverhaltens. Viele können sich bestimmt ein Leben ohne das Streamen gar nicht mehr vorstellen. Nach Feierabend machst du es dir auf deiner Couch gemütlich, schaltest die Glotze an, wählst den Dienst deiner Wahl und schaust, was immer du willst und zwar wann immer du es willst.
„Lücken“ im Angebot
Allerdings kannst du von Deutschland aus nicht auf das gesamte Programm des Medienriesen zugreifen. Im Umkehrschluss kannst du im Ausland nicht unbedingt auf Inhalte zugreifen, die du dir zu Hause anschauen könntest. Der Grund hierfür ist das sogenannte Geoblocking. Allerdings gibt es einige Möglichkeiten, um diese Sperre zu umgehen. Wie beispielsweise VPN-Clients wie NordVPN, die dich anonym im Netz surfen lassen und den Standort von dem aus du streamst verbergen.
Was ist Geoblocking?
Dabei handelt es sich in erster Linie um eine Technik, die verhindern soll, dass du auf deinen Streaming-Geräten Inhalte anschauen kannst, die beispielsweise nur in den USA verfügbar sind. Jetzt fragst du dich natürlich, warum Streamingdienste nicht einfach alle Inhalte anbietet. Der Grund hierfür ist das Urheberrecht.
Das ist dafür verantwortlich, dass die hiesigen Streamingportale nur die Inhalte zum Streaming anbieten, für die sie die Rechte besitzen. Beziehungsweise, sie müssen die Erlaubnis der Rechteinhaber haben, um die Sachen ausstrahlen zu dürfen.
Bei gesperrten YouTube-Videos ist das Geoblocking ebenfalls immer wieder ein Thema. Du kennst doch bestimmt die Meldung, die Hin und wieder aufploppt, wenn du dir einen ganz bestimmen Clip anschauen möchtest. „Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar“, heißt es dann immer.
Vor 2016 war das häufig der Fall, wenn geschützte Musik auf der Plattform zu sehen war. Mittlerweile haben jedoch YouTube und die deutsche GEMA ihren Streit beigelegt, sodass es nur noch eher selten zu dieser Meldung kommt.
Häufig kommt das Geoblocking auch bei Online-Shops zum Einsatz. Beispielsweise wenn Personen aus dem EU-Ausland daran gehindert werden, Bestellungen im Internet aufzugeben. Damit es nicht soweit kommt, ist die Bundesnetzagentur mit der Durchsetzung dieser Anti-Geoblocking-Verordnung betraut.
Was hat die EU damit zu tun?
Am 01. April 2018 hat die EU eine neue Streaming-Regel eingeführt, wodurch das Geoblocking zumindest teilweise wegfällt. Wer innerhalb der EU verreist und dort sein deutsches Streaming-Angebot nutzen möchte, darf das nun tun. Allerdings hat die Europäische Union dabei nichts an den Urheberrechtsgesetzen verändert, sondern eine Lücke ausgenutzt.
Denn schon ein Jahr zuvor, genauer gesagt im Mai 2017, hat das Europäische Parlament die sogenannte Portabilitätsverordnung verabschiedet. Das bedeutet: wenn du im Ausland mit deinem Laptop auf deinen Streamingdienst-Account zugreifen möchtest, ist es rechtlich gesehen so, als würdest du von Deutschland aus darauf zugreifen. Das gilt allerdings nur, wenn du dich nur vorübergehend im EU-Ausland befindest. Beispielsweise dann, wenn du etwa in Urlaub fährst oder vielleicht sogar ein Auslandssemester absolvierst.
Bist du länger im Ausland, könnte dein deutscher Zugriff möglicherweise gesperrt werden. Die Streaminganbieter können das unter anderem mit den vorliegenden Kreditkarten- oder Rechnungsdaten überprüfen.
Andere Inhalte in Deutschland sehen
Jetzt wird es etwas tricky, denn im Prinzip ist es grundsätzlich erst einmal nicht möglich auf das Angebot aus den USA zuzugreifen. Wenn du beispielsweise einen Film schauen willst, der hierzulande noch keine Erlaubnis vom Rechteinhaber hat, siehst du eine Fehlermeldung. Allerdings kann man das Geoblocking mit einigen Hilfsmitteln umgehen. Der einfachsten Weg das zu schaffen, ist, wie bereits eingangs erwähnt, das Benutzen eines VPN-Clients.
Dabei handelt es sich um ein Programm, das du auf deinem Computer, deinem Smartphone oder deinem Tablet installierst. Im Anschluss loggst du dich ein. In der Regel ist es dann so, dass du angeben kannst, mit welchem Server du verbunden werden möchtest. Willst du also US-amerikanische Inhalte auf deinem Streamingdienst-Account schauen, solltest du auch einen entsprechenden Server wählen. Wenn du alles richtig gemacht hast, solltest du jetzt in der Lage sein, auf das Angebot zugreifen zu können.
Rechtlich befindet man sich in der Grauzone
Grundsätzlich es erst einmal legal einen VPN-Client zu nutzen. Wichtig ist daneben wofür man ihn verwendet. Viele nutzen die Software beispielsweise, um während ihrer Arbeit im Homeoffice eine sichere Verbindung zwischen ihrem Computer und dem Server ihres Arbeitgebers aufzubauen.
Willst du allerdings das Geoblocking hierzulande umgehen, um dir Inhalte aus anderen Ländern anzuschauen, befindest du dich, was das Rechtliche angeht, in einer Grauzone. Allerdings besteht laut mehrerer Quellen hier kein Risiko. Möglich wäre es sogar, dass Streamingdiensten Konsequenzen drohen. Sie könnten beispielsweise wegen einer Verletzung gegen das Urheberrecht belangt werden. Da sie die Inhalte ja auf die deutschen Bildschirme bringen, auch wenn du selbst ein bisschen nachhelfen musstest.
Das ist wohl einer der Gründe, warum der Streaminganbieter, wo immer es möglich ist, versucht das Filme- und Serien-Schauen via VPN zu unterbinden. Erkennt der Dienst beispielsweise eine Adresse als VPN-Server wieder, wird diese in den meisten Fällen direkt gesperrt.
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