Ufos Transformation vom Graffiti- & Boom Bap-Head zu Deutschlands Trap-Botschafter findet ihren Abschluss. Nach dem gigantischen „Berliner“-Projekt, dass uns beinahe 50 Songs in einem Jahr einbrachte, steht jetzt endlich das zweite Album Ufos, das erste seit der stilistischen Kehrtwende, an. Der Titel, den er dafür wählt könnte kaum passender, kaum ikonischer sein. „808“. Benannt nach Rolands wegweisendem Synthie und damit auch nach dem Drum-Sound, der Hip-Hop seit nunmehr einer halben Dekade erneut vereinnahmt hat. Entgegen zu den von seinem Umfeld geprägten „Berliner“-Mixtapes soll es sich dieses Mal allerdings um ihn, um Ufo und seinen Lebens- und Karrierewandel geben. Die Gipfelung, auf die seit zwei Jahren konstant und wie wild hingearbeitet wird. Dementsprechend sucht man den Feature-Auflauf des vergangenen Tapes „Ich bin 3 Berliner“ vergebens, lediglich Gzuz, RAF Camora, Trettmann und Yung hurn und damit einige der wohl die intensivsten Wegbegleiter dieser zwei Jahre sind an Bord auf dem ersten nicht von den Broke Boys produzierten Release. Ob der Weg einen zufriedenstellenden Abschluss findet, haben wir diskutiert.
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Jakob: "Genau so habe ich mir 'IB3B' vorgestellt. Mal düster, mit kleinen, helleren Lichtblicken, und vor allem - nicht in Überlänge mit 30 Features. Produktionstechnisch ist der rote Faden spürbar sichtbarer als noch bei seinen Mixtapes und knallt von vorne bis hinten richtig rein. Bei einigen Songs hatte ich allerdings das Gefühl, dass Ufo so schlecht rappt wie noch nie zuvor, ja teilweise gefühlt einfach gar nicht flowt. Textlich ist meistens eh eher wenig zu holen, aber darum gehts bei '808' ja auch nicht. Hört man sich '808' im Großen und Ganzen an, überwiegt am Ende trotzdem ein sehr rundes Album mit marginalen Schwächen. Und natürlich scheiterts bei 50 Prozent am Geschmack." - 8/10
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Niels: "Großes Lob habe ich für die Produktionen. Der düstere Flair der Beats passt wie maßgeschneidert zu Ufo und lässt nicht viel Platz zum Meckern. Auch wenn die LP das ein oder andere Brett im Gepäck hat, werde ich allerdings trotzdem auf Albumlänge nicht so richtig warm mit Ufo. Dafür schlägt für mich der Großteil der Tracks einfach zu sehr in die selbe Kerbe. Auch die hochkarätigen Features können leider alle, abgesehen von Trettmann, nicht den erhofften frischen Wind auf die Platte bringen, da die Gastbeiträge leider eher solide ausfallen. Positiv überrascht war ich allerdings vom Track 'Alpträume', auf dem Ufo plötzlich sehr persönlich eigene Ängste reflektiert und hiermit meiner Meinung nach ein eindeutiges Highlight der Platte liefert." - 6/10
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Josh: "Auf '808' bündelt sich das, was ihn für mich ausgemacht hat. Allerdings ist es mir noch nicht kompakt genug. Ein, zwei Songs braucht die Platte absolut nicht, allen voran 'Power'. Dennoch: wahnsinnig gute Produktionen und ein sehr cooler Vibe. Ich hoffe, frühestens in zwei-drei Jahren wieder ein Album von ihm zu bekommen und er seinen Mixtape-Grind beibehält." - 8/10
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Yannick W.: "Das ist oft stumpf, wahnsinnig redundant aber trotzdem verdammt genial. Man muss nicht immer alles überanalysierten, in '808' zeigt sich einfach eine gelungene, an den richtigen Stellen auch sehr reflektierte Wegmarke in Ufos Karriere, die wunderbar die letzten drei Tapes aufarbeitet. Der düstere, drückende Sound packt eiskalt zu, die Features liefern konstant ab, Ufo zähmt Autotune wie kein anderer Rapper aktuell. Funktioniert aber allerdings nur noch auf diesem Album in seiner derartigen Redundanz." - 8/10
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Alexios: "Ich hätte dem Album gerne eine 8/10 gegeben, weil mich die erste Hälfte so geflasht hat. Am Ende waren aber 1-2 Songs zu viel dabei, die mir nicht so gefallen haben. An sich hat die Platte eine geile Atmosphäre, aber Songs wie 'Power' oder 'Odio' setzen sich zu wenig ab von den anderen. Auch mit den Features, die Ufo meiner Meinung nach auf allen Songs überstrahlt." - 7/10
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Josephine: "Alter Vatter, was hat Ufo denn da gemacht? Das selbstbewusste Auftreten und die Message vom Album gefallen mir wirklich gut. Früher hab ich ihn nicht wirklich ernst genommen, es scheint aber, als hätte er auf der Platte seinen Sound gefunden - ohne Tiffany! Die Beats zerfetzen alles, ja ja ja ja!" - 8/10
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Sabrina: "Ich finde Ufo macht es sich auf '808' ganz schön bequem. Alles sehr eintönig, nicht sonderlich spannend und damit einfach unspektakulär. Für meinen Geschmack hätte die Platte noch düsterer sein dürfen und thematisch um einiges tiefer greifen. Dann würde der von Ufo geschaffene Vibe vielleicht auch auf Albumlänge funktionieren - so langweilt mich die Platte bereits nach der Häfte der Tracks. Selbst Feature-Gäste wie Yung Hurn oder Trettmann, die mich auf Hits hoffen liesen, schaffen es in der gegebenen Athmosphäre nicht gänzlich zu überzeugen." - 6/10
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Peter: "Mit seiner 'Berliner'-Trilogie hat sich Ufo361 direkt vors Tor gedribbelt. '808' ist der endgültige Torschuss. Atmosphärische Musik, ohne viel Worte zu verlieren. 'Keiner von euch bringt den Trapfilm hier so gut auf Deutsch' - Stimmt." - 8/10
7.4/10
Kurzfassung
Mit „808“ macht Ufo nach seiner „Berliner“-Trilogie fast alles richtig. Stellenweise schwächende Performance und Redundanz schwächen allerdings den Gesamteindruck der Platte.
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Ich kann quasi nur über Musik reden...
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