Beinahe drei Jahre ist es mittlerweile her, dass man im Hause Swiss den Synthesizer über Bord warf um in neue Gefilde aufzubrechen. Erschlossen wurden die gemeinsam mit gleich vier weiteren Musikern an der Seite, selbstlos betitelt als „Die Andern“. Weg vom Hip-Hop, hin zu Crossover mit lauten Punk-Gitarren entstanden so bereits zwei Bandplatten, rund um die Hamburger Crew bildete sich mit der Missglückten Welt eine kleine aber umso lautere Bewegung mit klarer Antifa-Attitüde. Rund ein Jahr nach dem Release der zweiten, nach eben dieser Bewegung benannten Platte zog es die fünf wieder zu Sleepwalker ins Studio. Gemeinsam mit dem Produzenten entstanden fünf neue Songs, gebündelt in der EP „Wir gegen Die“, die neben MW-Member Shocky auch mit prominenter Unterstützung von Dirk Jorka, seines Zeichens Punk-Koryphäe als Frontmann von Slime auffährt. Wir haben die neue Platte der Band besprochen.
[easyazon_link identifier=“B06WGLHRRS“ locale=“DE“ tag=“wbd0d-21″]Swiss & Die Andern – „Wir gegen Die“ kaufen[/easyazon_link]
Das sagt die BACKSPIN Gang!
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Marvin: "Swiss & Die Andern war für mich immer eine große Unbekannte. Namen noch nie gehört, aus Neugier ein paar Videos angeklickt und dann erstmal Verwirrung. Punkrap? Nur Punk? Prap? Durch mehrere Tourblogs hat sich bei mir aber eine komische Beziehung zu den Jungs gebildet. Musikalisch ist der Sound absolut nichts für mich, allerdings bewundere ich die Philosophie, wie die Band an die Musik und ihre Fans ran geht. Fast schon ein Kult hat sich um Swiss und die 'Missglückte Welt' gebildet, die eigentlich gar nicht so missglückt ist. Fans reisen hunderte von Kilometer um Teil der wahnsinnigen Liveshows zu sein. Innerhalb der Community gibt es einen Zusammenhalt, von dem sich 'richtige Rapfans' mal inspirieren lassen sollten. Wenn das mit Leuten passiert, die von Rap zu Punk umschulen, dann ist das wohl die Zukunft. Das Album ist für mich überhaupt Nichts, da ich aber das Gesamtwerk betrachte und weiß, dass die Fans genau diese Musik totfeiern werden, geht das auch in meine Wertung ein." - 5/10
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Yannick W.: "Irgendwo in mir schlummert er, der kleine Fan von Gitarren-Musik. Wahrscheinlich ist auch das ein Grund, warum ich gerade mit dem Release der ersten EP als Band begonnen habe, Swiss' Werdegang aktiv zu verfolgen. Und trotzdem konnte mich noch keins der bisherigen Releases so richtig überzeugen – auch dieses Mal nicht. Wirklich viel mit der Qualität der Arbeit von Swiss und seinen Jungs halt das allerdings nicht zu tun, am Ende werden Pop-Punk und ich wohl einfach keine Freunde mehr. Am meisten Spaß macht auch diese EP für mich mit dem Auftakt, den beiden durch und durch politischen 'Wir gegen Die' und 'Germanische Angst' die auf eingängige Melodien oder gesungene Refrains verzichten, einfach mal Draufhauen – mag ich. Auf den unpolitischen Songs fehlt mir allerdings stellenweise der textliche Tiefgang, der eingestreuten Phrasen weicht. Doch – mit dem Versuch das ganze etwas objektiver zu betrachten – auch sonst eine durchaus starke Crossover-Platte, deren Pop-Punk-Anleihen in der zweiten Hälfte wohl treffend als Raop-mit lauten Gitarren beschrieben werden könnten. Und Respekt gibt es am Ende natürlich auch noch für das, was mit der Missglückten Welt geschaffen wurde." - 7/10
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Peter: "Erstaunlich viele verschiedenen Emotionen und Facetten schafft Swiss auf seiner neusten EP zu zeigen ohne das es dabei nach Baukastensystem klingt. Der Name des Releases, 'Wir gegen Die', ist dabei Programm. Mir persönlich gefallen die fünf Anspielstationen besser als von mir selber im Vorhinein erwartet und die kurze Spieldauer ermöglicht offensichtlich einen kurzen Blick in die musikalische Seite der Missglückten Welt zu erhaschen. Mehr Stoff für treue Fans um die Live-Shows zu erweitern und für potentielle neue Missglückte ein Ausschnitt des musikalischen Schaffens von Swiss & Die Andern." - 6/10
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Lukas: "Meine Zeiten mit Punk/Nu-Metal sind eigentlich vorbei. Mein persönlicher Musikgeschmack hat sich davon wegentwickelt, trotzdem haben mich Swiss & Die Andern sehr an diese Zeit erinnert und das ist einfach nur ein Kompliment. Melodisch und textlich gefällt mir das alles definitiv, auch wenn ich mir inzwischen eigentlich keine Musik mit negativer Stimmung mehr geben kann oder will, geht 'Wir gegen Die' zwischendurch auf jeden Fall. Starke Texte mit Inhalt, der trotzdem die Symphathie nicht kaputt macht und wer die Tourblogs gesehen hat, kann die Jungs eigentlich nur gut feiern." - 7/10
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Elias: "Swiss & Die Andern kommen rotzig daher und bringen ihren wie gewohnt punkigen Sound. Die Texte sind oft politisch geprägt und haben an sich immer einen ernst zunehmenden Inhalt, was ich sehr gut finde. Allerdings würde ich bis auf einige Ausnahmen die Jungs nicht wirklich in die Rap Sparte einordnen. Oft erinnern sie mich an Feine Sahne Fischfilet. Hier kann man auch nicht von klassischen Hip-Hop Beats sprechen, sondern eher von, wie schon erwähnt, punkigen Instrumentals. Leider ist diese Musik nicht mein Geschmack aber ich mag es ein Stück weit auch, da es mal etwas anderes ist, als das, was uns sonst vorgesetzt wird. Letztendlich finde ich es musikalisch Top, nur nicht das, was ich mir dauerhaft anhören kann." - 5/10
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Jakob: "Swiss ist einer dieser Künstler, denen ein Imagewechsel richtig gut getan hat. Er scheint seinen Weg nun endlich gefunden zu haben und mit dieser EP hat der Hamburger das wieder einmal bewiesen. Von den fünf Songs können alle überzeugen, einige gefallen mir persönlich aber besser, allen voran 'Germanische Angst' und der Titeltrack 'Wir gegen Die'. Die EP ist für mich etwas sehr Erfrischendes, da ich mir sonst 24/7 Rap gebe und hier die Live Instrumente schon mal in eine andere Kerbe schlagen. Auf den 19 Minuten Spielzeit macht Swiss mit seiner Crossover-Mucke wenig falsch, allerdings ist das bei so wenigen Songs auch nicht die allergrößte Kunst. Ich hatte mir am Ende ein wenig mehr Konzept gewünscht, so einen richtigen inhaltlichen roten Faden konnte ich bei der Platte nur bedingt raushören. Trotzdem und gerade durch die zwei starken politischen Tracks ein gutes Release." - 7/10
6.2/10
Kurzfassung
Wirklich viel zu bemängeln an der neuen EP der Hamburger Band finden wir nicht. Abseits des persönlichen Geschmacks wird lediglich ein fehlender roter Faden kritisiert. Besonders für die unmissverständliche politische Botschaft gibt es Lob.
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Ich kann quasi nur über Musik reden...
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