Als Tier wäre DJ Vadim mit Sicherheit ein Papagei, weil er so verrückt, bunt und vielfältig ist. Der zur Hälfte in London und Berlin lebende Russe mit der markanten Brille „works hard for the Money“ – bzw. eben nicht, sondern für seinen puren Idealismus. Er ist DJ, Produzent, Leader von mehreren Bands, Labelbetreiber und Radiomoderator in einem, bereist die ganze Welt und spielte gefühlte 100 000 Shows.
Auch in seiner Musik herrscht Durcheinander: Hip-Hop, Trip-Hop, Soul, Funk, Grime, Reggae, Dub, Drum & Bass, Elektro – sucht euch etwas aus. Für sein neues Album „Don’t Be Scared“ hat er aus ungefähr 100 Songs, die er auf der hohen Kante hat, zwölf ausgewählt. Die Grundrichtung ist dabei elektronisch und basslastig, hinter ihr steckt aber kein Konzept: „Das Wort wird viel zu inflationär gebraucht. Letztlich sind 95 Prozent der modernen Musik doch nur Track-Sammlungen, die gut zusammenpassen“, findet DJ Vadim. „Bei „Don’t Be Scared“ ist es nichts anderes. Es hätten auch zwölf völlig andere Songs sein können und dann wäre eben ein reines Hip- Hop-Album herausgekommen. Wenn das Album ein Konzept hätte, dann wären es die Orte, an denen es entstanden ist: ein Neuseeland- Hawaii-Kalifornien-Tokio-London-Mix.“ DJ Vadim ist also Globetrotter schlechthin. Obwohl er schon mit allem zusammen gearbeitet hat, was Rang und Namen hat – Stevie Wonder, Paul Weller, The Roots, Public Enemy, Dilated Peoples, uvm. – hat er die Features auf „Don’t Be Scared“ nach einem anderen Schema ausgewählt: „Jedes Album hat heutzutage 1000 Features und es sind immer die gleichen Leu- te, sogar in der Indierap-Szene. Ich möchte nichts mit Oddisee oder Guilty Simpson machen. Nicht falsch verstehen, sie sind großartig, aber ich will meinen eigenen Scheiß, meinen Sound und meine Leute. Von ihnen hat man nie gehört, aber trotzdem sind sie dope und könnten das nächste „Big Thing“ werden.“ Diesmal sind deswegen Greg Blackman, Jazz Bailey, J-Man, Heidi Vogel und alte Band- Freunde wie Pugz Atoms, Sabira Jade oder die bezaubernde Yarah Bravo dabei. Sogar sein pakistanischer Weed-Mann hat mitgearbeitet und ihn zum Song „Bally Umar“ inspiriert. Inhaltlich begegnen wir wieder dem altbekannten Durcheinander: „Da stecken gleichermaßen Liebe, Hass, Freunde, Schmerz, Drogen, Sex und soziale Veränderung drin. Das Spektrum eines Lebens eben.“ Da bleibt nur noch zu sagen: Don’t be scared vor dem Papagei!
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