Trap-Elemente aus den USA, oder Parallelen aus dem französischen Rap – Die Artists aus dem Deutschrap lassen sich von internationalen Musikstilen stets beeinflussen. Soweit ist das nicht verwerflich, allerdings verläuft die Grenzen zwischen Inspiration und Kopie dabei häufig etwas schwammig und geht schnell in Vorwürfe über. Genetikk-MC Karuzo betrachtet insbesondere die Trap-Welle sehr kritisch:
„Bei Trap besteht die Gefahr, dass jeder Depp, der überhaupt gar nix kann, glaubt er kann rappen, weil die Trap-Beats einem das so gut erlauben. Der Flow ist immer der gleiche und niemand wirft dir vor, dass du es kopierst.“
Ausschlaggebender Punkt ist dabei die kulturelle Basis, die sich hierzulande von beispielsweise den USA und dem benachbarten Frankreich abgrenzt. Demnach entsteht der Anschein, dass der Weg zur Findung für die Identität von Deutschrap noch nicht abgeschlossen ist. Auch wenn das Duo auf der Couch keine allumfassende Antwort auf die Frage nach jenem Findungsprozess parat hat, so stellt Karuzo sicher fest, dass sie zumindest ihren Standpunkt in der Szene gefestigt haben:
„Ich weiß nicht, was deren Identität ist. Wir haben unsere und ich bin froh, dass die relativ scharf konturiert ist. Wir zumindest wissen was mir machen und was wir nicht machen. Das muss jeder für sich selbst rausfinden.“
Von musikalischen Inspirationen, beispielsweise seitens des A$AP Mob, grenzt sich die Saarbrückener Crew nicht ab, da diese auf gegenseitiger Eingebung beruhe. Wichtig sei es nur, dass stets der eigene kreative Anteil und Anspruch überwiege, sodass der eigene Stil erkennbar sei.
Ab Minute 33:51 wird die Identität von Deutschrap thematisiert.
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