Nach weit über zehn Jahren bei BACKSPIN als Autor und Kolumnist beenden wir die geschätzte Zusammenarbeit im Zeichen der guten Musik. Das bedeutet natürlich auch das Ende der BACKSPIN BEATCORNER Kolumne. Ich werde weiterhin interessante Impulse rund um die Themen „Vinyl, Funk, Soul, Rap, Latin, Afro, Jazz und mehr“ auf www.1beat.de veröffentlichen. Ich danke besonders Dennis Kraus, Gizmo, Christian Luda und Niko Hüls für die Zusammenarbeit und Inspiration. Es war immer etwas Besonders für mich für die BACKSPIN zu schreiben und ein Teil des besten und ältesten Printmediums zu sein. Ein ganz herzliches Dankeschön geht an die Menschen, die mir immer wieder ein Feedback auf das Geschriebene gegeben haben – und mit einem Stück empfohlener Musik aus der Kolumne oder einer Rezension ihr Leben und ihren Plattenschrank bereichern konnten. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und PEACE, LOVE & VINYL.
Interpret: Leory Hutson
Titel: Anthology 1972 – 1984
Label: Acid Jazz
The Impressions war in den 1960er die Gruppe von Curtis Mayfield, der mit seinem Soloprojekt in den 1970ern zu einer Soulikone wurde. Leroy Hudson beerbte Mayfield später bei The Impressions. Der Sänger aus Newark / New Jersey beeinflusste die 1970er und 1980er mit seinem Sound massgeblich – was der Einblick in den Curtom-Records-Katalog deutlich macht. Mit “Positive Forces” und “Now That I Found You” präsentiert Hutson zwei biserh noch unveröffentlichte Songs. „Anthology 1972-1984″ fasst in 19 Titeln eindrucksvoll das Schaffen des bei Kennern des Souls hochangesehenen Musikers zusammen, der nach seinem letzten Album bei Elektra im Jahr 1982 und anschließender, etwa 27 Jahre andauernder Pause im Jahr 2009 als ‘Lee’ Hutson auf die Bildfläche zurückkehrte. Warum Szenegrößen wie Marvin Gaye, Barry White, Curtis Mayfield, All Green oder Teddy Pendergrass die Zusammenarbeit mit Hudson suchten, wird noch einmal auf dieser Zusammenstellung deutlich. Dieser Mann hatte die Musikalität in jeder Zelle seines Körpers. Er komponierte, schrieb und musizierte rund um die Uhr. Dabei bewegte er sich immer in den Gefilden Rhythm’n’Blues, Soul, Jazz, Funk und später auch 80s-Boogie/Disco.
Interpret: Sharon Jones
Titel: Soul of a woman
Label: Daptone
Als Daptone Records zur Jahrtausendwende von Gabriel Roth und Neal Sugarman gegründet wurde, hatte sie eine klaren Plan vor Augen. Sie wollten den original 1960s Sound zurückbringen. Authentisch, autark und unverwaschen. 17 Jahre später ist das kleine Independentlabel weltweit bekannt und gilt als die Brutstätte des Soul & Funk – Revivals. Nun gibt es das letzte Album der ungekrönten Aretha Franklin-Nachfolgerin, Sharon Jones – die dieses Jahr ihrem Krebsleiden erlegen war. „Soul of a Woman“, das letzte Studioalbum von Sharon Jones und ihrer kongenialen Hausband, den Dap-Kings, ist ein schwelgendes, leidenschaftliches, orchestrales Soul-Meisterwerk, und ein Beweis für die Furchtlosigkeit der Sängerin, die immer wieder Musik als ihr Lebens-Elixier sah und das auch propagierte. Immer wieder war sie während ihrer Krankheit am Musizieren und schöpfte für sich, ihr Umfeld und letztlich auch die Fans Hoffnung auf eine komplette Genesung. Fast ein Jahr nach ihrem Tod kann man nun ihr letzten Werke hören. Was ein letztes Mal in Brooklyn in den House of Soul-Studios entstand ist ein abschließender, rauer und sehr echter Appell an das Leben und die Liebe einer der größten Sängerin der Gegenwart. Ruhe in Frieden, Sharon.
Interpret: Robert Finley
Titel: Goin‘ Platinum
Label: Easy Eye Sound
Robert Finley hat lange in kleinen Bands und einer Armeekapelle gesungen. Nach seinem Ausstieg aus der US-Army sang er verschiedenen Projekten, bei denen 2016 Dan Auerbach ihn entdeckte. Nun wird am 8. Dezember sein Studioalbum „Goin’ Platinum!“ über Easy Eye Sound veröffentlichen. Das Album fängt einen Künstler auf seinem Zenit ein, umgeben von einem All-Star-Cast an Sessionmusikern, die es mit seiner einzigartigen Stimme aufnehmen können, darunter Drummer Gene Chrisman (Elvis Presley, Aretha Franklin), Keyboarder Bobby Woods (JJ Cale, Bobby Womack), Hornspieler aus der Preservation Hall und der legendäre Gitarrist Duane Eddy. Wenn Dan Auerbach etwas anfasst, hat es Hand und Fuß. Der Grammy-dekorierte Produzent und Frontmann der The Black Keys wird also gewusst haben, wieso er Robert Finley als erstes Signing seines neuen Labels Easy Eye Sound auserkor. Schon die erste Single „Medicine Woman“ begeisterte weltweit die Menschen. Wer eine grundlegende Affinität zu leidenschaftlich vorgetragener Musik aus der Ecke Blue, Soul und Funk hat, der kommt an diesem Werk nicht vorbei. „Goin‘ Platinum!“, ist nicht nur eine Ansage mit dicken Klöten, sondern auch ein unfassbar schönes Album. Der 63-jährigen Soul- und Bluessängers aus Louisiana gibt mit dem All-Star-Studio-Team hörbar alles. Die Aussage: „Wir haben uns den Soul und den Rock and Roll geschnappt und einen Teufelskerl von einem Album aufgenommen.“ umschreibt das Album sehr gut.
Interpret: Aretha Franklin
Titel: One Step Ahead / I Can’t Wait Until I See My Baby‘
Label: BE WITH
Dieses Sample haben schon viele Heads gejagt, nachdem sie „Ms. Fat Booty“ von Mos Def Ende der 1990er Jahre begeistert hörten. Das Sample dieses zeitlosen HipHop-Klassikers basiert auf Aretha Franklins „One step ahead“. Und was zeitweise vergriffen oder nicht mehr gepresst wurde, dem hat sich das BE WITH Label angenommen. In Zeiten vergrößerter Vinylbegeisterung spezialisieren sich Imprints oft auf die Nachfrage der Kunden und erstellen kleine Auflagen von Reissues. Rob Buttler, der Kopf hinter diesem Plattenlabel, legt selbst 60s/70s/80s soul, funk, rare groove, modern R&B, perfect pop, disco, 80s boogie und old school HipHop auf – und weiß was an der Sammler / DJ-Basis gesucht wird. Die Reissues von Leon Ware oder Eddie Hazel gaben ihm recht. Das Label wächst und hat für 2018 weitere Perlen in der Pipeline. Bis dahin legen wir uns die frischgepresste Aretha 45 unter den Weihnachtsbaum.
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