Die Bravo HipHop Special gibt es nicht mehr. Gut so, werden viele sagen. Ich persönlich fand es allerdings schade, als ich mein Abonnenten- Schreiben erhielt, das mich über das Ende dieser Ära des Unterhaltungs-Journalismus unterrichtete. Auf dem, wie es hieß, „Höhepunkt des Genres“ wurde unsere zweiwöchentliche Pausenlektüre einfach eingestellt. Bedauerlich. Zum Glück gibt es für Abonnenten bis zum Ende der Abo-Laufzeit nun die echte Bravo als Ersatz. Die Redaktion erfährt jetzt also aus dem Hauptheft Woche für Woche die neuesten Geschichten über das Mädchen aus dem Cro-Video, die ganze Wahrheit über seine Tattoos (inklusive coolen Tattoo-Aufklebern) oder sie bekommt einfach mal ein Paar „trendige Ohrringe“.
Immerhin. Dass die Bravo HipHop Special eine schwierige Sache war, ist offenkundig. Nicht zuletzt deshalb nahm sich unser Freund, Kollege und Mixery Raw Deluxe-Moderator Falk Schacht eben diesen Abgang zur Brust und liefert seine Meinung zu deren Ende in Kommentarform ab. Danke dafür.
Nicht zuletzt um klar zu machen, dass es Hip- Hop in Deutschland so gut geht wie schon lange nicht mehr, wählten wir uns als Gesprächspartner für diese Ausgabe Menschen aus der Szene, die wie kaum jemand anders hinter den Kulissen für eben diese Erfolge stehen. Bereits Ende Juli trafen wir die Köpfe von Chimperator zu einem umfangreichen Gespräch über die Geschichte von Deutschlands derzeitigem Label No.1 und den langen Weg dahin. Von Gold und Platin für Cro war da noch nicht mal die Rede, auch wenn der Weg schon vorgezeichnet war.
Ähnlich erfolgreich ist der Hamburger Tropf bereits seit vielen Jahren. Die Wände im gemeinsamen Studio mit Jan Delay sind geschmückt mit gold- und platinfarbenen Platten. Und der Terminkalender ist voll. Denn ein neues Album von eben jenem Partner steht an. Zwischen einem Moskau-Auftritt fürs Goethe- Institut und weiteren Aufnahmesessions mit Jan nahm sich Deutschlands wahrscheinlich bester Live-Mischer ein paar Stunden frei und stand uns bei Biosäften Rede und Antwort zu Fragen über Technik, Equipment und Hallenakustik.
Neben all den schönen Schlagzeilen, die Rap gerade macht, wurde die (Nord-)deutsche Graffiti-Szene diesen Sommer von einem tragischen Todesfall ergriffen. Die Lüneburger Sprayer-Legende Trica186 starb im Juni dieses Jahres nach langer Krankheit. BACKSPIN- Autor Dennis Kraus erinnert in diesem Heft in einer Geschichte an seinen alten Freund. Viel Vergnügen beim Lesen.
Wie war das nochmal: Blumentopf
Music: DJ Vadim / Homeboy Sandman / Brother Ali
Performance: B-Boying in Indien
Die LP meines Lebens: Max Herre
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